Glossar zur Homöopathie

Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe der Homöopathie in einfacher Sprache. Jede Erklärung ist knapp gehalten und zeigt, wie der Begriff in der Behandlungspraxis verwendet wird.

Akutmittel
 

Homöopathisches Mittel, das kurzfristig bei plötzlich auftretenden Beschwerden eingesetzt wird; Auswahl nach aktuellen, prägnanten Symptomen.

(Erst)-
Anamnese

Umfassende Erstaufnahme von Beschwerden, Lebensumständen und Konstitution; bildet die Grundlage der Mittelwahl

Arzneimittelbild

Gesamtheit der Symptome, Modalitäten und Gemütssymptome, die ein homöopathisches Mittel bei Gesunden auslösen kann und bei Kranken verbessern soll.

Arzneimittelprüfung

Systematische Erprobung eines Mittels an gesunden Personen; die beobachteten Erscheinungen werden dokumentiert und ergeben das Arzneimittelbild.

Auslöser 
(Causa)

Ereignisse oder Faktoren, die Beschwerden anstossen bzw. verschlechtern (z.B. Kälte, Stress, Trauer, Erschöpfung)

C-Potenz
 

Potenzen auf 1:100 Stufen (z.B. C6, C30, C200); häufige Anwendung in der klassischen Homöopathie

Chronische 
Beschwerden

Länger bestehende oder wiederkehrende Leiden; werden konstitutionell und über einen längeren Zeitraum begleitet.

D-Potenz
 

Potenzen auf 1:10 Stufen (z.B. D6, D12); oft für häufigere Einnahmen oder lokale /akute Situationen.

Dosierung
 

Menge und Häufigkeit der Mittelgabe; wird individuell festgelegt und an Verlauf/Empfindlichkeit angepasst.

Einzelmittel
 

Verordnung einer einzigen homöopathischen Substanz, passend zum individuellen Gesamtbild (Kernprinzip der klassischen Homöopathie).

Erstverschlimmerung

Kurzzeitige Intensivierung bestehender Symptome zu Beginn der Behandlung; wird als mögliche Reaktionsphase des Organismus gewertet.

Folgekonsultation

Regelmässige Verlaufskontrolle; Beurteilung der Veränderungen und ggf. Anpassung von Mittel, Potenz oder Dosierung.

Globuli
 

Zuckerkügelchen als Träger für homöopathische Information; alternative Darreichungen sind Tropfen oder Tabletten.

Hahnemann, Samuel

Begründer der Homöopathie (1755-1843); Autor des "Organon der Heilkunst"

Homöopathie, klassisch

Individuelle Heilmethode nach dem Ähnlichkeitsprinzip; Ziel ist die Anregung der Selbstregulation (Lebenskraft).

Individualisierung

Behandlung richtet sich nach der individuellen Symptomatik und dem Erleben - nicht nach Diagnosetitel allein.

Kent-
Repertorium

Klassisches Symptomen-Nachschlagewerk (Repertorium) zur strukturierten Mittelsuche; basiert u.a. auf Gemüt, Allgemein- und Lokalsymptomen.

Konstitutionsmittel

Mittel, das die Grundveranlagung eines Menschen adressiert und längerfristig auf körperlicher und seelischer Ebene begleiten soll.

Lebenskraft
 

Regulatives Ordnungsprinzip des Organismus; aus homöopathischer Sicht Grundlage von Widerstandskraft und Gesundheit.

Leitsymptom
 

Besonders charakteristische Beschwerde, Geste, Modalität oder Gemütslage, die die Mittelwahl entscheidend steuern kann.

Modalitäten

Bedingungen, die Symptome verbessern oder verschlechtern (z.B. Wärme, Kälte, Lagewechsel, Tageszeit, Bewegung, Ruhe)

Materia Medica

Sammlung der Arzneimittelbilder mit Beschreibungen zu Wirkung, Symptomen und Modalitäten der einzelnen Mittel.

Nosoden 

Mittel aus pathologischem Ausgangsmaterial, nach homöopathischen Regeln verarbeitet; Verordnung stets individuell und ärztlich/therapeutisch geführt.

Organon

Grundlagentext der Homöopathie (Hahnemann); beschreibt Prinzipien, Methodik und praktische Anwendung.

Potenz(ierung)
 

Herstellungsprozess aus stufenweiser Verdünnung und Verschüttelung (D, C, LM/Q); Ziel ist eine feinstoffliche Informationsübertragung.

Repertorisation

Systematische Auswertung der Einzelsymptome (inkl. Modalitäten/Gemüt) im Repertorium zur Eingrenzung passender Mittel.

Resonanzprinzip

Annahme, dass ein passend gewähltes Mittel eine Regulationsantwort ("Resonanz") der Lebenskraft auslöst.

Selbstheilungskräfte

Körpereigene Regulationsmechanismen; homöopathische Mittel sollen diese anregen und balancieren.

Simile-Prinzip
 

"Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt": Ein Mittel wird gewählt, dessen Arzneimittelbild der Krankheitserscheinung ähnlich ist.

Tropfen (Dilution)

Flüssige Darreichungsform; wird häufig in Wasser verdünnt eingenommen und tropfenweise angepasst.

Verlaufskontrolle

Fortlaufende Beurteilung von Symptomintensität, -häufigkeit und Allgemeinbefinden; Basis für Anpassungen der Therapie

Verordnung (Mittelgabe)

Auswahl des Mittels inkl. Potenz/Dosierung; erfolgt nach Erst- und Folgekonsultationen individuell.

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